Anwendungsbereich

Warum isst jemand, wenn er keinen Hunger hat? Wir essen nicht nur um körperliche Bedürfnisse zu befriedigen, wir essen auch um seelische Bedürfnisse zu befriedigen. Was auch immer das ist, was wir vom Essen bekommen, das emotionale Essen ist eine Ersatzbefriedigung für unerfüllte Bedürfnisse.

Zum Beispiel, wenn wir als Kinder gelernt haben, dass Liebe über Essen vermittelt wird, führen wir uns die Liebe zu, wenn uns Liebe fehlt oder wir finden Trost im Essen.

Auch Gefühle wie Freundschaft, Belohnung, das Gefühl, eine innere Leere aufzufüllen, sich etwas zu gönnen, etwas zu bekommen oder als Bewältigungsmechanismus, um Gefühle wie Traurigkeit oder Einsamkeit nicht zu spüren.

Egal um welche Gefühle es sich handelt, das emotionale Essen kommt als Reaktion auf belastende Ereignisse, Stress oder unerfüllte Bedürfnisse. Wir verlieren die Kontrolle über uns und essen ohne entsprechenden Impuls, den Essvorgang zu beenden. 

Oft betrifft das emotionale Essen das Verlangen nach Süßem, Salziges oder Fettigem. Solche ungesunden Nahrungsmittel haben etwas mit dem Belohnungseffekt zu tun und zwar sorgen sie für die Ausschüttung von Glückshormonen (wie Serotonin, Dopamin) und hemmen das Hormon Cortisol, was für Stress sorgt. Dadurch bekommen wir ein kurzfristiges Glücksgefühl. Unser Gehirn merkt sich das und verlangt in der nächsten stressigen Situation mehr.

Und das Ganze führt langfristig zu Übergewicht und kann als Gewohnheit beibehalten und später auch bei gering belastenden emotionalen Spannungen eingesetzt werden.